Heilpraxis Danai Duerselen

Kinder

Das folgende Kapitel habe ich nur zur Information der Vollständigkeit halber mit aufgenommen. Da ich ausschließlich mit Erwachsenen arbeite, kann ich Ihnen bei Bedarf Adressen von Praxen, welche auf die psychotherapeutische Arbeit mit Kindern ausgerichtet sind, mitteilen.

Das Leben des Menschen beginnt mit dem Moment der Empfängnis. Das ungeborene Kind wächst und durchläuft eine unglaubliche und kontinuierliche Entwicklung in den Monaten der Schwangerschaft. Schon in der Gebärmutter übt es sich zunehmend in Bewegungen, welche sich als Muster im Gehirn abbilden.

Es ist wissenschaftlich gut erforscht, dass die Entwicklung von Embryo und Fötus in einer Wechselwirkung mit seiner ihm umgebenden Welt geschieht. Er erfährt erste Prägungen durch den Verlauf der Schwangerschaft.

Ein absolut einmaliger Moment ist dann die Geburt: sowohl für die Mutter als auch für das Kind!

Bei der Geburt erleben beide die erste Erfahrung von körperlicher Trennung. Das Kind verlässt die schützende Umgebung der Gebärmutter. Die Mutter lässt ihr Kind zum ersten Mal los. Das ist der Moment, in dem wir das Kind „Willkommen!“ heißen.

Start ins Leben

Kinder erleben die Welt aus ihrem ganzheitlichen Sein heraus. Jede Erfahrung, die sie machen, wird auf allen Ebenen wahrgenommen: im körperlichen Empfinden, im Erspüren und im emotionalen Fühlen.

Es entspricht dem natürlichen, biologischen Prozess, dass Kinder die Welt erforschen wollen. Sie wollen wachsen, gleichzeitig verbunden und frei sein. Und sie wollen dazu gehören. Begeisterung und Entdeckerfreude sind die natürliche Motivation im Kind.

Wenn ein Kind sich sicher und geborgen fühlt, dann kann es nach außen in die Welt gehen und jederzeit wieder zurückkommen.

Widmet der Erwachsene dem Kind seine Aufmerksamkeit, zeigt Interesse an seinen Erzählungen und Gefühlen, schenkt ihm Zeit und seine Präsenz, dann entsteht für das Kind ein sicherer Rahmen und es kann seine Eindrücke gut verarbeiten.

So kann es wachsen: körperlich, psychisch und geistig. Es entwickelt Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Mit den wachsenden Aufgaben, wächst auch die Fähigkeit, sich lösen zu können.

Der Erwachsene erlebt die Welt anders: Was für ihn gegebenenfalls ohne Bedeutung ist, kann für ein Kind sehr beeinträchtigend und sogar traumatisierend sein.

Beispiele dafür sind: gleichzeitiges Zusammentreffen vieler Menschen, laute Geräusche, intensive Gerüche, grelles Licht und ähnliches. Für viele Erwachsenen ist das unscheinbar, doch Kinder erleben die Welt aus ihrer ganz eigenen Perspektive – sehr direkt und zu Beginn ohne Schutzmechanismen. Sie sind angewiesen auf Schutz, Liebe, Fürsorge.

Ursachen körperlicher und psychischer Symptome bei Kindern

Symptome bei Kindern werden nicht nur durch körperliche Erkrankungen ausgelöst, sondern können ihren Ursprung auch in der Psyche haben.

  • Körperliche Ursachen:
  • Stürze
  • Unfälle
  • Krankheit
  • oder ähnliches

Seelische Ursachen:

  • anhaltende familiäre Spannungen
  • Trennungen
  • ein Kind hat etwas Schlimmes beobachtet
  • ein Elternteil ist selbst traumatisiert
  • und vieles mehr

Auch Ereignisse vor oder während der Geburt spielen eine große Rolle. Musste die Mutter während der Schwangerschaft Schlimmes erfahren oder war die Geburt sehr lang oder schwierig, hinterlässt das deutliche Spuren im Kind.

Kinder sind abhängig und brauchen eine sichere Welt. Dazu gehört, dass sie sich der Familie zugehörig fühlen. Um diese Beziehung und Bindung zu schützen, sind sie bereit, alles dafür zu tun.

Typische Symptome bei Kindern

  • nervöse Unruhe
  • Konzentrationsstörungen
  • sie werden leicht wütend oder aggressiv
  • Bauchschmerzen
  • Schlafstörungen
  • nächtliches Einnässen
  • Ängste, sozial und/oder generell
  • Vermeidungsverhalten in bestimmten Situationen

Die Behandlung von Kindern

Die therapeutische Arbeit mit Kindern gestaltet sich oft über das Spiel. Hier finden sie eine kreative Gestaltungsmöglichkeit, ihrem inneren Erleben einen Ausdruck zu geben.

Dies kann zum Beispiel entstehen, wenn Kinder eine erlebte Situation nachspielen. Oder sie drücken ihr inneres Erleben über das Malen aus. Auch Finger- und Handpuppen sind ein wichtiges Ausdrucksmittel in der therapeutischen Arbeit mit Kindern. Wie die Kinder sich kreativ ausdrücken, kann sehr überraschend und so wunderbar sein.

Kinder „erzählen“ somit von ihrem Erleben, von ihren Gefühlen, Ängsten, Sorgen und was auch immer sie beschäftigt.

Sie können durch das Spiel kommunizieren. Gleichzeitig verlagern sie das Innere nach außen. So entsteht eine Distanz zu ihrem Erleben, was dadurch weniger bedrohlich ist.

Durch ihre Abhängigkeit können Kinder es nicht riskieren aus dem (Familien-) Verbund ausgeschlossen zu werden. Auf unbewusster und zunehmend bewusster Ebene entwickeln sie Überlebensstrategien. Sie tun alles, um die Beziehung und Bindung zu schützen und zu bewahren.

Wenn dieses Gefühl von Sicherheit und Geborgensein nicht gewährleistet ist, bedeutet das aus kindlicher Sicht subjektiv empfundene Lebensgefahr!

Es kann weder fliehen noch kämpfen. Das führt zu Gefühlen großer Bedrohung, absoluter Hilflosigkeit, Ohnmachtsempfinden bis hin zur Todesangst.

Heilsame Berührungen in der Behandlung von Kindern

In solchen Situationen kann häufig begleitend mit therapeutischer Berührung gearbeitet werden. Durch gezielten physischen Kontakt erfährt das Nervensystem des Kindes eine Beruhigung und Regulierung.

Durch die Gehirnforschung wissen wir mittlerweile, dass physiologisch auch Nervensysteme miteinander in Resonanz gehen (siehe Beispiel Spiegelneurone).

Für die Prozessarbeit bedeutet dies, dass ein weniger gut reguliertes Nervensystem des Kindes sich an einem gut regulierten Nervensystem des Erwachsenen orientiert und damit in physiologische Resonanz geht. Dies geschieht in der Begegnung als auch im Miteinander und über achtsame Berührung.

So ist es Kindern nach überfordernden Erlebnissen häufig möglich, den Weg zurück in eine gute Regulierung zu finden, die ihnen das Gefühl von Sicherheit, Geborgensein und Zufriedenheit vermittelt.

Sie erforschen dann wieder frei ihre Welt, wachsen und gedeihen und entwickeln die Fähigkeiten, ihr Leben aus einem Gefühl der Selbstermächtigung und Handlungsfähigkeit zu gestalten.

„Deine Aufgabe besteht nicht darin, nach Liebe zu suchen, sondern alle Hindernisse in dir selbst aufzuspüren, die du dagegen aufgebaut hast.“

Rumi